Paracelsusgasse, 4 Metallfenster samt Gitter

Wohnhaus Paracelsusgasse 9 – 4 Metallfenster samt Gitter – Sanierung – 2023

Adresse: Paracelsusgasse 9, 1030 Wien

Das Wohn- und Geschäftshaus „Palais des Beaux Arts“ trägt die historische Adresse Löwengasse 47 und wurde von Anton und Josef Drexler 1908/09 entworfen.
Opulente späthistoristische Elemente treffen auf – vom französischen Art Nouveau inspirierte – Jugendstilkomponente. Der Bau besticht vor allem durch den massiven Eckturm und die reiche Bauplastik.

Das Gebäude wurde im Auftrag von Arnold Bachwitz als Verlagshaus mit Druckerei im Souterrain und Privatwohnung erbaut.

Ausgangssituation

Da sich im Innenraum des Souterrains eine Druckerei mit empfindlichen Maschinen befindet, musste die gesamte Demontage und Wieder-
montage im Außenbereich stattfinden. Die Räumlichkeiten der Druckerei waren zudem mit neueren, tieferliegenden Fenstern ausgestattet.

Die Fenster und die jeweils zugehörigen Fenstergitter wiesen 2 verschiedene Größen auf.
Maße:
Fenster und Fenstergitter Nr. 1 und Nr. 2: Höhe = 1.720 mm Breite = 1.500 mm
Fenster und Fenstergitter Nr. 3 und Nr. 4: Höhe = 1.720 mm Breite = 2.400 mm

Quellen:
– Achleitner, Friedrich, Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert, Band III/1 Wien: 1.-12. Bezirk, Residenz Verlag, Reprint der Ausgabe von 1990, St. Pölten – Salzburg, 2010, S. 127
– https://www.palaisdesbeauxarts.at/about, am 25.08.23 um 13:38
– Die letzte Generalsanierung des Gebäudes fand in den 1990er Jahren statt, in: https://www.derstandard.at/story/2000132718025/ein-blick-hinter-die-fassade-des-palais-des-beaux-arts, am 25.08.23 um 13:43

Bestand und Demontage

Die Fensterrahmen waren im unteren Bereich und an den Eckverbindungen stark korrodiert bzw. durchkorrodiert. Die Wetterschenkel waren fast vollständig wegkorrodiert. Alte Schweißnähte, Lochfraßstellen wurden im Bestand vorgefunden. Die Befestigungsbügel/Mauerhaken mit Hilfe derer die Fenstergitter in der Mauerlaibung eingemauert waren, waren in einer früheren Restaurierungsmaßnahme abgeschnitten und an die Fenstergitter selbst angeschweißt worden. Die Gitter wiesen Einkerbungen und Materialschäden auf.

Die Demontage (und die Wiedermontage) konnte ausschließlich von Außen erfolgen, da ein Zugang von Innen nicht möglich war. Nach der Demontage wurde die Baustelle gereinigt und provisorische Holzverkleidungen durch die Baufirma angebracht.

Mehrere Eisenschienen und Eckverbindungen, sowie die Wetterschenkel wurden neu hergestellt. Gewinde wurden nachgeschnitten und teilweise umgebaut. Die Mauerhaken der Fenstergitter wurden umgebaut und wieder in den Originalzustand versetzt.

Bei allen 4 Fenstern wurde der Schließmechanismus der kleinen Fensterflügel umgebaut, um eine Handhabung von innen zukünftig besser zu ermöglichen. Dafür wurden die Bänder saniert und neue Verschlussbügel eingebaut. Zusätzlich wurden neue Hebel mit Handgriffen hergestellt und eingebaut.

Die Fenster wurden mit Drahtglas neu verglast.
Die Fugen der Fensterrahmen wurden nach der Grundierung zusätzlich mit Verdichtungsmasse: Innotec Adhesal 7042 grau verdichtet.

Fenster:
2 Grundierungen: Henekote beige und lichtgrau
2 Deckbeschichtung: Mipa Venti HS 3in1 RAL 7044 seidengrau

Fenstergitter:
2 Grundierungen: Henekote beige und lichtgrau
2 Deckbeschichtungen: Mipa Venti HS 3in1, RAL 6019 Weißgrün

Die sanierten Fenster und Fenstergitter wurden von der beauftragten Firma Schmiedetechnik Steiner ins Mauerwerk montiert.

Die Fensterlaibungen wurden von der Baufirma Zachar verputzt.
Die Maueröffnungen für die Befestigungsbügel der Gitter wurden vom Maurer alle zugeputzt, sodass sie zur Montage wieder aufgestemmt werden mussten. Nach dem Öffnen der Löcher konnten die Befestigungsbügel eingerichtet, im Mauerwerk fixiert und nachgeputzt werden.
Die Gitter wurden etwas höher montiert, um zukünftig ausreichend Raum für entweichendes Wasser zu schaffen.

Nach abgeschlossener Nacharbeit des Maurers und dem Streichen der Laibung wurden die Fenstergitter nochmals gereinigt und nochmals nachgestrichen.