Wohnung Margarete Schütte-Lihotzky – Markisen – Sanierung und Rekonstruktion – 2022
Adresse: Franzensgasse 16/40, 1050 Wien
Im Juli 1967 wurde die Abbruch-Genehmigung für den klassizistischen Vorgängerbau (18261) durch die Gemeinde Wien an die „Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft Aichfeld GmbH, 4, Brucknerstraße 6 [..]“ erteilt.2
Im November 1967 wurde der selben Gesellschaft vom Bundes-Wohn- und Siedlungsfond ein Darlehen von 1.968.00 Schilling zur Errichtung eines Wohnhauses mit 41 Wohnungen gewährt.3
1968 war der Bau zumindest so weit fortgeschritten, dass ein „Selbstfahreraufzug“ eingebaut werden konnte.4
1969 bauliche Veränderungen durch den Wiener Architekten Kurt Hlawenicka.5
Im selben Jahr6 7 gestaltete Schütte-Lihotzky die 55 m² große Wohnung nach ihren raumökonomischen Maßstäben, verbunden mit höchstem Wohnkomfort und zog 1970 für dreißig Jahre ein.8
Die Wohnung der Wiener Architekturpionierin wurde ua. mit Hilfe des Bundesdenkmalamtes Wien restauriert, wobei ein Großteil des Originalbestands gesichert werden konnte, und unter Schutz gestellt.9
Die an das Arbeitszimmer angrenzende 30 m² große Dachterrasse konnte durch die Restaurierung der beiden Markisen, sowie durch die Begrünung, wieder in ihren Originalzustand versetzt werden.10
Kleine zeitgemäße Anpassungen mussten jedoch durchgeführt werden.
Die linke Markise musste gekürzt wieder hergestellt werden, da ein später hinzu gefügter Kaminausgang auf der Terrasse den Vollauszug der Markise verhindert hätte.
Die Stoffe, sowie die gesamte linke Markise sind spätere Zutaten.
Die gesamte Konstruktion der rechten Markise (inkl. Getriebe und Wandhalterungen), sowie das Getriebe der linken Markise, konnten erhalten werden.
Die Wandhalterung der linken Markise erhalten, musste aber auf Grund einer notwendigen und zeitgemäßen Verkürzung der Markise versetzt und das Rohr entsprechend werden, um den Vollauszug der Markise zu gewährleisten.
Quellen:
1Wiener Stadt- und Landesarchiv Online: https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Stueck++00007811ma8fs_reko#Stueck__00007811ma8fs_reko, am 22.09.22, 11:35
2Amtsblatt der Stadt Wien, Nr. 54, 08.07. 1967, S. 29
3Amtsblatt der Stadt Wien, Nr. 94, 25.11. 1967, S. 23
4Amtsblatt der Stadt Wien, Nr. 32, 10.08. 1968, S. 48
5Amtsblatt der Stadt Wien, Nr. 6, 08.02. 1969, S. 43
6https://www.schuette-lihotzky.at/de/zur-person-msl/architektur/, am 26. 09. 22, um 11:59
7Genauer laut Webartikel: 1967-69: https://wien.orf.at/stories/3174409/, am 26. 09. 22, um 12:06
8https://www.bda.gv.at/service/aktuelles/schuette-lihotzky-wohnung-unter-denkmalschutz.html, am 26. 09. 22, um 12:00
9Ebenda
10https://kurier.at/wirtschaft/immobiz/margarete-schuette-lihotzky-wohnung-einer-pionierin/402154698, am 26. 09. 22, um 12:13
Historische Fotos, Terrasse der Margarete Schütte-Lihotzky Wohnung, Wien, Margareten
Technische Sanierung und Rekonstruktion
Die linke Markisenkonstruktion bestand aus einer neueren Alukonstruktion und wurde demontiert. Es wurde eine neue Markise baugleich zu der rechten historischen, original Markise hergestellt. Das zugehörige Getriebe und die Wandhalterungen wurden saniert und erhalten.
Die rechte Markisenkonstruktion ist Altbestand und konnte erhalten werden. Die Oberflächen wurden neu feuerverzinkt. Einzelteile wie Scharniere, Bolzen, Gelenke, Federn, Seile und Rollen wurden aus Korrosionsschutzgründen neu hergestellt. Bolzen wurden aus NIRO gefertigt, Rollen aus Messing. Die neuen Federn wurden galvanisch verzinkt.
Die Markisenbespannung wurde von der Firma Schattenmacher aus Hietzing (Hietzinger Kai 185, 1130 Wien) durchgeführt.
Der Stoff war im Original nicht erhalten, konnte jedoch nach Originalplänen neu hergestellt werden.