Geschichte der Familie
1709-1712
Bereits im Grundbuch von Paternion, zu dessen Herrschaft das Gut lange gehörte, ist um 1709 eine Maurerschmied- und eine Zimmermeisterkeusche verzeichnet. Georg Mos(s)er kaufte 1710 die Schmid(t)hoffer-Keusche und die bereits bestehende Huf- und Hackenschmiede von Thoman Schmid(t)hoffer (der sie zuvor von seinem Vater vererbt bekam) und 1712 die nebenliegende Partußkeusche (nach Christian Partuß – dem Vorbesitzer).
1763-1852
Mangels männlicher Erben erhielt der Witwer Michael Pewahl 1763 die einzige Erbin Ursula Mos(s)er zur Frau und das gesamte Gut in Gassen, das er selbst in einen guten Zustand ausbaute und 1780 weiter vererbte. Sein gleichnamiger Sohn und dessen Frau Maria Egger blieben ohne Nachkommen und vererbten das gesamte Gut (Maurerschmid-Keusche samt “Schmidten” und der Partußenkeusche) an Maria Eggers Neffen – Thomas Egger 1827. Thomas Egger bekam mit seiner Frau Maria Egger (geb. Amenitsch) 4 Kinder; die drei Töchter heirateten in die Familie Platzer und Rohr ein. 1848 vernichtete ein Hochwasser die Schmiedewerkstatt, 1851 kam das zweite. Trotz großer Verzweiflung konnte die Familie ihren Betrieb wieder aufbauen und 1852 auch noch die Zimmermeister-Keusche (Gassen 5) von Anna Grafenwe(n)ger erwerben.
1870-1891
1870 erwarb Jakob Platzer – der 1870-1881 vorwiegend Dreschmaschinen und Pflüge erzeugte – das gesamte Gut von Thomas Egger, bekam dessen Tochter Elisabeth Egger (Maurerschmiedtochter) zur Frau und vererbte es nach seinem Tode 1881 mit nur 41 Jahren zu gleichen Teilen an seine beiden Töchter Elisabeth und Christina. Gleich 1871, erbaute Jakob Platzer das neue Wohnhaus, das nun nördlich der Straße seinen neuen Platz fand. Das Schmiedehandwerk wurde ab 1891 für 21 Jahre an den aus Gassen stammenden Mathias Rohr verpachtet. Dessen Vater –, ebenfalls mit Namen Mathias Rohr – hatte die Schwester von Elisabeth Egger spätere Platzer – Maria Egger geheiratet. Sowohl Jakob Platzer als auch Matthias Rohr hatten das Schmiedehandwerk vermutlich vor Ort erlernt. Mathias Steiner hatte zwar als Gehilfe mitgearbeitet, war aber hauptberuflich als Fuhrwerker tätig.
1892- 1903
Seit der Einheiratung des früheren Weißenbachers (heute Mösl) Mathias Steiner in die Familie des Schmiedes Jakob Platzer 1892 bleibt der Name Steiner bis heute mit dem Gut und der Schmiede verbunden. Christina Platzer verkaufte 1893 ihre Hälfte an Mathias Steiner, dem Ehemann ihrer älteren Schwester Elisabeth Platzer. Mathias Rohr als “Pächter beim Maurerschmied” wohnt ab 1896 auch nachweislich mit seiner gesamten Familie in Gassen 5 beim Besitzerehepaar Mathias und Elisabeth Steiner. 1903 ist die Familie Rohr in die gegenüberliegende Schmiede übersiedelt, da im Haus Nr. 5 ebenso die Witwe Elisabeth Platzer – die “alte Maurerschmiedin” mit dem Kind ihrer Schwester Christina wohnte.
1909-1920
Ab 1909 ging Franz Kleinfercher noch beim Maurerschmied Mathias Rohr in die Lehre, befand sich 1913 bis 1918 im Kriegsdienst und baute anschließend 1919 mit Peter Raimund Steiner, der in der Zwischenzeit 1917 seinen Gesellenbrief erhielt, das erste E-Werk. Elisabeth, die älteste Tochter Mathias Steiners wurde die Lebensgefährtin von Franz Kleinfercher, bekam auch sein Kind (Franz Steiner). Nachdem eindeutig war, dass der jüngste Sohn Peter Raimund Steiner die Führung des Betriebes fortsetzen sollte (der älteste Sohn Mathias fiel im ersten Weltkrieg bei der Schlacht am Monte Pertico 1918) und nicht Franz Kleinfercher, verließ dieser die Familie und das Gut. Peter Raimund Steiner, der 1914-1917 “Huf- und Wagenschmied” erlernt hatte, führte den Betrieb, wohl ab 1921 nachdem er seine Meisterprüfung 1920 ablegte, weiter.
1928-1950
Ab 1928 – der Heirat von Peter Steiner und Anna Winkler – verzeichnet das Grundbuch das gesamte Gut als Eigentum von Peter und Anna Steiner (geb. Winkler) zu gleichen Teilen. Nach Peter Steiners Tod erhielt seine Frau Anna das Eigentumsrecht an dessen Hälfte. Mathias Rohr verstarb 1930; die Witwe übersiedelte danach nach Innsbruck. 1933 erweiterte der Schmiedemeister Peter Raimund Steiner das Wohnhaus um einen Erker im neuen Obergeschoss. Nach seinem frühen Tod durch eine Magenblutung in Folge eines Magendurchbruchs 1948 – im selben Jahr starb auch der Vater Mathias, seine Frau Elisabeth ein Jahr später – führte die Witwe Anna Steiner den Betrieb mit ihrem Neffen Franz Steiner als Geschäftsführer weiter. Franz Steiner, Sohn des Franz Kleinfercher und der Tochter des Mathias Steiner – Elisabeth Steiner, das bei der Familie blieb, erlernte von 1934-1937 das Schmiedehandwerk und arbeitete im Betrieb mit. Nach der Absolvierung seines Dienstes im zweiten Weltkrieg machte er 1949 seine Meisterprüfung und führte den Betrieb aber nur bis 1950 mit.
1950-1964
1950 heiratete Anna Steiner (Peter Raimund Steiners Witwe) Franz Wolf, einen verwitweten Schmiedemeister aus Lödersdorf, der den Schmiedebetrieb weiterführte. Am 03. April 1958 übernahm Siegfried Raimund Steiner als ältester Sohn von Anna und Peter Raimund Steiner das Anwesen und heiratete Adelinde Rauter 1960. 1951-1954 ging er in die Schmiedelehre, machte 1958 die Hufbeschlagsprüfung und die Meisterprüfung für das Wagenschmiede-Gewerbe. 1979 folgte die Meisterprüfung für das Landmaschinenmechaniker-Gewerbe.
1964-1989
1964 wurde Siegfried Peter Steiner, der einzige Sohn unter drei Töchtern geboren. Nach der Lehre im elterlichen Betrieb machte er Praxisjahre in verschiedenen Firmen und absolvierte anschließend die Meisterprüfungen für das Landmaschinenmechaniker – Gewerbe, das Schmiedegewerbe, sowie die staatliche Prüfung für das Hufschmiedegewerbe. Mit 01.01.1989 übernahm er den Schmiedebetrieb von seinem Vater Siegfried Raimund Steiner.
1989-1994
1994 wurde Andreas Steiner, der zweite eheliche Sohn von Siegfried Peter Steiner und Astrid Steiner (geb. Schatzmayr) geboren. Nach seiner Lehre als Baumaschinentechniker, stieg er 2015 in den elterlichen Betrieb ein. 2016 absolvierte er die Schmiedemeisterprüfung. 2019 folgte die staatliche Hufschmiedeprüfung. Er gründete anschließend sein eigenes Hufschmiedeunternehmen und arbeitete zusätzlich als Meister im elterlichen Schmiedebetrieb.
1994-2021
Im Jahre 2010 erweiterte Siegfried Peter Steiner seinen Schmiedebetrieb durch zwei Niederlassungen in Wien. Diese Niederlassungen spezialisieren sich auf die Restaurierung von historischen Eisenwerken. Mit 01.01.2021 übergibt Siegfried Peter Steiner den Besitz „Maurerschmied“ an seinen Sohn Andreas Steiner und leitet fortan die Niederlassungen in Wien.